Koscher in Europa

Jüdisches Leben in EuropaMit der Hilfe des Himmels

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Noch immer keine Selbstverständlichkeit:
Besonderheiten bei der Beachtung der Kaschrut in Deutschland

Dov-Levy Barsilay, Landesrabbiner von Hamburg und Schleswig-Holstein, Mitglied der Europäischen Rabbinerkonferenz sowie der orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland.
Aus dem Nachwort zu "Koscher durch das Jahr"

Auch wenn Kaschrut keine nationale Angelegenheit ist und ihre Regeln überall auf der Welt die selben sind, muss man berücksichtigen, dass die Infrastruktur der Versorgung mit koscheren Lebensmitteln in Deutschland gegenwärtig überhaupt noch nicht vergleichbar ist mit der in den großen europäischen oder amerikanischen jüdischen Zentren London, Antwerpen, Paris, New York oder der heutigen GUS-Ländern, geschweige denn mit der Situation in Deutschland vor der Schoah.

Insgesamt ist die Versorgung mit koscheren Lebensmitteln aller Art in Deutschland jedoch sichergestellt, wenn auch teilweise problematisch. Es gibt zwei bis drei Lieferanten koscherer Produkte in Berlin, Frankfurt und München, welche sich auf den schnellen Versand in alle Landesteile gut eingestellt haben. Dies gilt insbesondere für die Versorgung mit Fleisch und Fleischprodukten, aber auch für Käse und typisch jüdische, resp. israelische Spezialitäten.

Wollte ein Haushalt den gesamten Bedarf an Lebensmitteln nur auf diesem Wege beziehen, würde dies für die Verbraucher außerordentliche Kostenbelastung und eine große organisatorische Erschwernis bedeuten, besonders bei frischen Meiereierzeugnissen, wie Milch, Joghurt etc., aber auch bei Erzeugnissen, die in halachischer Hinsicht weniger problematisch sind, etwa Obst- und Gemüsekonserven, Teigwaren wie Nudeln, Zucker, Marmelade, Zahnpasta oder Schokolade, um nur eine Auswahl zu nennen.

Ein wesentliches Problem stellt der Sachverhalt dar, dass in Deutschland zwar große Mengen koscherer Produkte von deutschen Firmen unter rabbinischer Aufsicht für den Export hergestellt werden, diese in Deutschland jedoch so gut wie niemals mit einem Hechscher versehen in den Handel kommen. Der Grund hierfür ist wohl in Vorbehalten der Hersteller zu vermuten, welche von der Sorge geleitet sein mögen, dass jüdische Symbole oder Hinweise auf die Kaschrut auf den Verpackungen ihrer Erzeugnisse sich absatzmindernd auswirken könnten.

Eine der Herausforderungen koscherer Ernährung besteht in Deutschland darin, solche nicht als koscher deklarierten koscheren Lebensmittel ausfindig zu machen. Eine große Hilfe hierbei stellt besonders für Laien die von der Deutschen Rabbinerkonferenz herausgegebene "Koscher-Liste" dar, in welcher die erlaubten Erzeugnisse systematisch gegliedert aufgeführt werden. Die dritte Auflage dieser Liste ist gegenwärtig in Auslieferung (2004 / 5764).

Es muss aber nochmals darauf hingewiesen werden, dass praktisch kein einziges der in dieser Liste aufgeführten Erzeugnisse durch einen Hechscher als koscher ausgewiesen ist und der Verbraucher beim Einkauf die Inhaltsdeklarationen daher immer wieder genau kontrollieren muss.

Bemerkungen zu speziellen Themenbereichen (Pat Israel, Chalaw Israel, Schatnes etc...)...

Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile

"Rabbi, ist das koscher?"

Das Interesse für koscheres Essen in Deutschland nimmt zu. Das gilt für die Mitglieder der jüdischen Gemeinden in Deutschland, darunter v.a. die zugewanderten Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, aber auch für Tausende jüdische Touristen, die jedes Jahr Deutschland besuchen.

Während es früher nicht so schwer war, das Koschere vom Nicht-Koscheren zu unterscheiden, fällt es mit der industriellen Herstellung von Lebensmitteln zunehmend schwer, die jeweiligen Zutaten wie Farbe, Aroma, Konservierungsstoffe und Emulgator zu identifizieren.

Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) stellt in diesem Buch in jedem Jahr eine Koscher-Liste in deutscher, russischer und hebräischer Sprache zur Verfügung.

Die Kaschrut-Liste enthält Hunderte neuer Produkte sowie Anweisungen für Leute, die nur super-koschere Produkte verzehren. Die Einleitung ist auch als Lehrmaterial für den Religionsunterricht geeignet.

Autor ist Rabbi Tuvia Hod (Hochwald) aus Mannheim.

Vertrieb für Deutschland:
DORONIA GmbH, www.doronia.de
Judaica 4 All, www.judaica4all.de

 


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